Wanderfahrt zur Mecklenburgischen Seenplatte – Mai 2015
Am größten Binnensee unseres Landes, der ausschließlich in Deutschland liegt, der Müritz, verbrachten 26 Wandersperken und 20 wanderfreudige Gäste eine erholsame Wanderwoche. Vom Hotel „Amsee“ am Tiefenwarensee nördlich von Waren/Müritz waren täglich Wanderungen für drei Gruppen organisiert, die den verschiedenen Ansprüchen der Teilnehmer gerecht wurden. Jeder konnte entsprechend seines Befindens an etwas kürzeren Wanderungen teilnehmen oder sich bei der langen Strecke eingliedern, bei deren längster Wanderung von Röbel, über Ludorf, Zielow bis Vipperow 19 km zusammen kamen. Unser Busfahrer Peter vom Reisebüro Keil begriff sofort, dass diese individuelle Gestaltung auch an ihn ungewohnte Anforderungen stellte – gruppenweises Abholen an unterschiedlichen Treffpunkten, im Wald, auf Wegen, die für einen Bus dieser Größenordnung ungewöhnliche Manöver bedeutete.
Für die Wanderer war die von Eiszeiten geprägte Landschaft ein Kontrast zu den Hügeln mit Fichtenwald im Vogtland. Selten mussten kleine Anstiege überwunden werden, wenn der Gletscher der Weichseleiszeit eine Endmoräne hinterlassen hatte. In den Wäldern dominierten Buchen mit dem noch hellen Laub im Kontrast zu Kiefern. Mit Wasser gefüllte Senken blieben als Moor mit Pflanzen, wie Rosmarienheide, Wollgras, Torfmoos bestehen oder als Bruchwald mit Erlen oder Birken, zwischen denen Sumpfdotterblumen leuchteten.
Diese wasserreiche Gegend bietet Stockenten, Reiherenten, Tafelenten, Graugänsen, Blessrallen, Kranichen, Schwänen, Fischadler, Moorfrosch und vielen Kleintieren, wie Muscheln, Wasser- schnecken ideale Bedingungen, sofern die Lebensräume erhalten werden. Dazu dienen der Müritz-Nationalpark und viele Naturschutzgebiete, die wir durchstreifen durften.
Ein Tag war einem Ausflug in die Landeshauptstadt Mecklenburg –Vorpommerns, Schwerin, vorbehalten. Die Stadtführer informierten über Geschichtliches, Architektur und Kurioses.
Bei einem geselligen Abend in sehr lockerer Atmosphäre von Rolf Ebert (Akkordeon), Wolfgang Eschenbach (Mundharmonika) und Joachim Gerbeth gestaltet, der in skurriler Weise in reinem Sächsisch Witze vom Stapel ließ, wurde viel gesungen und gelacht.
Die Wandertage fanden ihren Abschluss mit einer Schifffahrt der „Weißen Flotte“ von Damerow, wo das Wisentgehege besichtigt wurde, über den Kölpinsee zur Binnenmüritz bis Waren.
Bei der Heimfahrt wurde ein Zwischenstopp in Brandenburg an der Havel eingelegt.
Text und Bilder von Brigitte Gerischer